Daher weht der Wind und Zustimmung stoßen. Weitere Versiegelungen und In Nürnberg nimmt die Zahl der Hitzetage und Tropennäch- te stetig zu, denn sie ist eine der am dichtesten besiedelten Städte Deutschlands - mit engen Gassen und versiegelten Böden. Die Frankenmetropole weist, im Vergleich zu anderen Städten, eine stark verdichtete Kernstadt auf, in der es nur wenig Grün gibt - hier und da einen kleineren Park. Jeder Baum fällt auf, wie die neuen Stadtbäumchen in P�lanzkübeln vor der Lorenzkirche, die auf große Resonanz Überbauungen von Grün- und Frei�lächen in Nürnbergs stark verdichtetem Kern sollten vermieden werden. Das sogenannte Museum der Zukunft (!) wird als Beispiel für noch mehr Beton und noch weniger Grün zu einem schweißtreibenden Erbe für die Nürnberger werden, die mit zunehmender Hitze zurechtkommen müssen. Im Sommer kühlt die Nachtluft in den Straßenschluchten, im Gegensatz zum Stadtrand, nur langsam ab, was eine körperliche Regeneration der Stadtbewohner erschwert. Nürnberg braucht ein ökologisches Stadtplanungs-Konzept. Entscheidungshilfen im Sinne einer nachhaltigen Stadt- entwicklung liegen vor, etwa ein Klimagutachten, das das Umweltamt der Stadt Nürnberg in Auftrag gab - und meinen Ausführungen zugrunde liegt: „Stadtklimagut- achten. Analyse der klimaökologischen Funktionen für das Stadtgebiet von Nürnberg“, erstellt von der GEO-NET Umweltconsulting GmbH in Zusammenarbeit mit dem Meteorologen Prof. Dr. G. Gross, Mai 2014. Die stark verdichteten Gebiete, vor allem die Altstadt, Süd- und Weststadt, brauchen Luft zum Atmen - frische Kaltluft, die auf Grün�lächen produziert wird und von Frei�lächen aus dem Umland in die Innenstadt strömt. Doch die Kaltluft kann, wegen der dichten Bebauung, nur in geringem Maße eindringen, weshalb die innerstädtischen Areale im Som- mer unter mangelnder Durchlüftung und hoher Wärmebel- astung ächzen. Findet ein deutlicher Luftaustausch über Grün- und Frei�lächen hinweg statt, wie im Pegnitzgrund, werden solche Flächen als Leitbahnen bezeichnet. Sie kanalisieren Kaltluft etwa über das westliche und östliche Pegnitztal in die hitzegeplagte Stadt, wobei durch die Verengung in der Pegnitzniederung der Kanalisierungseffekt die Strömungsgeschwindigkeit erhöht. Ebenso dienen breite Gleisbereiche als Leitbahnen, die nicht nur Züge, sondern auch kühlere Luft aus dem grü- nen Umland in die warmen Stadtgebiete transportieren. Ein großes Kaltluftentstehungsgebiet ist das Knoblauchsland, das seine Ortschaften und die südlich angrenzenden Gebiete mit frischer Luft versorgt, aber auch Leitbahnen speist, die die Kaltluft in die verdichteten Gebiete bringt. Neben diesen Luftströmungen bilden sich Flurwinde aus, die entstehen, weil sich versiegelte Flächen stärker erwär- men als Wiesen- und Acker�lächen. Die Flurwinde bilden sich kurz nach Sonnenuntergang und strömen nachts aus dem Umland in Teile der Stadt. Aus dem Umland in die Stadt: Frischluftschneisen / Leitbahnen für Frischluft erhalten Die genannten Luftströmungen sorgen für eine Zufuhr von frischer und kühlerer Luft in die Belastungsräume, weshalb ihnen bei der Stadtplanung eine maßgebliche Bedeutung zukommen sollte. Und weil größere Mengen Kaltluft lediglich über die Leitbahnen in die Bereiche der Innenstadt vordrin- gen, muss ihr Erhalt zentrale Aufgabe der Stadtplanung sein. Denn abhängig von der Bebauungsart und -dichte kann die Abfuhr von schadstof�belasteten und erwärmten Luftmassen Größere Grün- und Frei�lächen, wie Park- und Kleingarten- Flächen und bewachsene Brach�lächen produzieren Kaltluft. Kleinere Grün�lächen, wie Hausgärten oder kleine Stadtteil- anlagen, Sportplätze, Friedhöfe, landwirtschaftlich genutzte deutlich verbessert oder auch eingeschränkt werden. parks, sind in eine ingesamt wärmere Umgebung – 10 –